Dieser emotionale Zugang ermöglicht, dass Geschichte außerhalb der Schule erlebt werden kann. „Im Unterricht konnte man natürlich viele Fakten lernen. Da bekommt man das Thema nur so oberflächlich mit.“, begründet Paul seine tatkräftige Unterstützung. Ähnlich geht es Maryna, einer Teilnehmerin am Workshop: „Hier geht es um Personen. Wir machen jetzt einen Film über Henriette Pakulla und es geht alles um sie. Und so bekommt man einfach einen besseren Einblick in das Thema, wenn man es persönlicher macht.“ Das Engagement ist groß: Die Jugendlichen betreiben selbstständig historische Recherche, putzen Stolpersteine, nehmen Kontakt zu Überlebenden auf. Gleichzeitig ist es nicht immer einfach, mit diesen Ereignissen aus der Vergangenheit konfrontiert zu werden: „Es trifft einen sehr, wenn man erfährt, wie diese Leute gelitten haben unter den Händen anderer Menschen. Es ist ziemlich schwer, das zu verarbeiten und dann einfach wieder in den Alltag zurückzukehren“, schildert Svenja, eine weitere Teilnehmerin. Auch vor fremden Menschen über die eigenen Gefühle zu sprechen, zum Beispiel bei Lesungen aus den Tagebüchern an Schulen, sorgte bei Paul anfangs für Anspannung.