Über Pfingsten 2022 nahmen über 100 junge Menschen mit und ohne Behinderung am inklusiven Jugendaktionscamp auf Rügen teil – und erlebten spannende Workshops und ein tolles Rahmenprogramm.
Projekt
Über Pfingsten 2022 nahmen über 100 junge Menschen mit und ohne Behinderung am inklusiven Jugendaktionscamp auf Rügen teil – und erlebten spannende Workshops und ein tolles Rahmenprogramm.
Jungen Menschen mit (Mehrfach-)Behinderung passgenaue Veranstaltungsangebote zu machen, ist durch Corona noch schwieriger geworden. Oft brechen Verbindungen zu ihren Peers ab und Isolation ist die Folge. Das hat die Servicestelle Jugendbeteiligung mit Mitteln von AUF!leben Anfang Juni 2022 geändert – mit einem großen inklusiven Jugendaktionscamp, das in Prora auf Rügen stattfindet.
„Die Perspektiven und Anliegen von Jugendlichen mit Behinderung wurden und werden nicht ausreichend beachtet. Das ist ungerecht und führt zu Isolation und Frustration. Umso wichtiger sind jetzt Lern- und Begegnungsangebote, die ihren Bedürfnissen entsprechen und sie optimal stärken.“
Sven Ehmes, Vorstand Servicestelle Jugendbeteiligung e. V.
Viele der jungen Menschen sind von den Lern- und Erfahrungsräumen ihres gewohnten Umfelds ausgeschlossen und struktureller Diskriminierung ausgesetzt. Die Macher:innen des Projekts wollen vor allem sie besonders unterstützen und ihre Resilienz stärken. Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung sind daher vier Tage auf Rügen zusammengekommen und konnten das von jungen Menschen gestaltete Angebot nutzen, begleitet von Teamer:innen mit oder ohne Behinderung.
Das Programm umfasste spannende Workshops und zahlreiche offene Angebote. Zu den Highlights zählten Workshops für angehende Poetry Slammer, zu Grundtechniken im Graffiti-Sprayen oder zur Geschichte der Behindertenrechtsbewegung. Viel Anklang fand auch der schwule YouTuber Tommy Toalingling mit seiner Lesung „Mein erster Schwultag“. Ebenfalls dabei: DeafVentures und inklusive Kitesurfkurse in Gebärdensprache. Hier gab es auch tolle Strandbilder und Kite-Stunts. Vier Tage lang hatten alle vor Ort auch Gelegenheit, bei Veranstaltungen oder abends am Lagerfeuer Ideen für eine inklusive Welt zu entwickeln – und diese als Expert:innen in eigener Sache auch gleich gemeinsam anzugehen.
Bewegte Eindrücke aus Prora bietet unsere Projekt-Filmdokumentation, weitere Informationen der Servicestelle Jugendbeteiligung finden Sie hier.
Schon nach einer ersten ähnlichen Veranstaltung 2019 zeigten Befragungen nach sechs Monaten eine starke Wirkung: 90 Prozent der Teilnehmenden beschrieben das Camp als empowernde, gute oder sehr gute persönliche Erfahrung; 80 Prozent konnten sich neue Themen oder Skills erschließen; ebenfalls 80 Prozent knüpften neue, nachhaltige Kontakte. Ähnliche Zahlen wünscht sich der Träger auch dieses Jahr.
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