Wenn Anglerlatein zur Weltsprache wird
Forellen, Karpfen, Störe – ein Fang, der sich sehen lassen kann. Und dabei haben die 15 jungen Menschen aus Afghanistan, Deutschland, dem Irak, Kasachstan, Polen, Syrien und anderen Teilen dieser Welt den Angelsport gerade erst entdeckt. Kerim Agrebi, Streetworker beim Jugendclub Gleis 1 der TSG Bergedorf hat sie mit seiner Begeisterung angesteckt. Gemeinsam mit ihm haben sie sich in den Hamburger Herbstferien auf die Fischereiprüfung vorbereitet, vom 13. auf den 14. Oktober zum Teil dann sogar den Angelschein erworben.
Geduld, Teamgeist und interkultureller Austausch
In der Ruhe und Weite der Natur konnten die Jugendlichen Kraft tanken und ein Hobby erlernen, das nicht nur in Deutschland von Jung und Alt geschätzt wird. „Im Gespräch mit dem 60-jährigen Vater eines Jungen aus Syrien kam heraus, dass er früher selbst gern gefischt hat und sich sehr freut, über seinen Sohn jetzt hier in Deutschland wieder zum Angeln zu kommen. Da treffen sich dann plötzlich die Generationen am See,“ freut sich Kerim – jüngster Mann am Forellensee ist sein kleiner Sohn, der schon mit zwei Jahren die Rute auswirft.
Fischereischein und Festmahl
Ruhe und Konzentration waren Geschenke, die alle dankbar entgegen nahmen. Das von AUF!leben geförderte Kompakt - Vor Ort / Camp-Projekt richtete sich speziell an junge Menschen aus beengten Wohnverhältnissen wie z. B. Geflüchtetenunterkünften. Nebenbei wurde Geduld und Teamgeist gefördert. Denn: „Jeder Tag ist Angeltag, nicht jeder Tag ist Fangtag“, so lautete die Parole.
Der Oktoberferien-Fang lag zwischendurch kurz mal „auf Eis“. Bis es dann soweit war und überm Lagerfeuer Fisch gegrillt wurde. Eigenhändig gefangen, ausgenommen, zubereitet. Alle Beteiligten des Camps freuten sich über ein großes, leckeres, internationales Festmahl in Bergedorf!