Weltflüchtlingstag: Für Solidarität mit Menschen auf der Flucht

© Simone Weil / Kids & Welcome e. V.
Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag – ein Tag, der daran erinnert, dass Millionen von Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Durch den Krieg in der Ukraine ist die Zahl von Menschen auf der Flucht auf über 100 Millionen gestiegen. Auch wir setzen wir an diesem Tag ein Zeichen der Solidarität mit Menschen mit Fluchterfahrung.
Fachtag „Junge Migrant*innen und Geflüchtete in Sachsen-Anhalt in der Pandemie“
Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) nimmt den Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2022 zum Anlass, die Perspektiven junger Menschen mit Migrationsbiografie zu beleuchten und ihren Stimmen Raum zu geben: Beim heutigen Fachtag von AUF!leben nach Corona „Junge Migrant*innen und Geflüchtete in Sachsen-Anhalt in der Pandemie – eine Bestandsaufnahme im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit“ in Halle (Saale). LAMSA ist einer von 18 Umsetzungspartnern von AUF!leben – Zukunft ist jetzt.
Die Dokumentation zur Veranstaltung finden Sie in Kürze auf unserer Website.
AUF!leben-Projekte für junge Menschen mit Fluchterfahrung
Mit ihren Programmen geht die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) den brennenden Herausforderungen in der aktuellen Debatte um Flucht und Vertreibung in Europa nach. Auch in AUF!leben wird deutlich, wie wichtig es ist, sich für Menschen mit Fluchterfahrung einzusetzen. Fernunterricht, unsichere Perspektiven und Sorge um die Familie im Herkunftsland: Die Pandemie hat gerade junge Menschen mit Fluchtgeschichte hart getroffen.
Sport, Spiel und Kreativität in Geflüchtetenunterkünften
Mithilfe von AUF!leben wird in fünf Hamburger Gefüchtetenunterkünften ein regelmäßiges Outdoor-Angebot für Kinder geschaffen. Hier können sie gemeinsam Zeit beim Basteln oder anderen Beschäftigungen verbringen und einfach mal wieder Kind sein. Bei den Bewegungs- und Lernangeboten können auch Eltern ihre Kompetenzen stärken und erleben Zugehörigkeit und echten Teamgeist. Mehr über das Projekt lesen Sie hier.
Akinda – Mentorenschaften für junge Geflüchtete
Ein AUF!leben-Projekt in Berlin belebt alte Vormundschaften neu, um ihnen eine besonders vertraute 1:1-Begleitung an die Seite zu stellen. Mehr über das Projekt lesen Sie hier.
„Viele junge Menschen mit Fluchtgeschichte gehen nicht gern alleine in Beratungsstellen, wenn sie diese nicht kennen und noch kein Vertrauen aufbauen konnten.“
Ronald Reimann, Projektleiter bei Akinda
FamilienKUNSTbande
Im Mehrgenerationenhaus Haßfurt trifft sich regelmäßig eine ganz besondere Bande: Die FamilienKUNSTbande ist offen für alle und richtet sich insbesondere an Familien, die vor dem Ukraine-Krieg nach Deutschland geflüchtet sind. Während sich die Kinder nach Herzenslust künstlerisch austoben, können sich die Eltern mit Formularen oder Beratungswünschen an das Fachpersonal wenden und andere Menschen im Quartier kennenlernen. Hier geht es zum ausführlichen Projekteinblick.
RESTART: start2play, start2coach, start2volunteer
Raus aus der Isolation, rein in Sport, Spaß und Ehrenamt: Das Projekt RESTART bietet jungen Menschen mit Fluchterfahrung in Berlin die Möglichkeit, gemeinsam Sport zu treiben und sich zu vernetzen – untereinander, aber auch mit Vereinen in ihrem Umfeld. Ziel ist neben der Förderung von Engagement und Teilhabe, dass junge Menschen selbst eine für sie passende Rolle im Ehrenamt finden. Weitere Infos zum AUF!leben-Projekt finden Sie hier.
Material zum Thema Flucht und Krieg
Wie können wir die Situation für ankommende Kinder und Jugendliche vor Ort verbessern? Um pädagogische Fachkräfte und kommunale Akteur:innen dabei zu unterstützen, veröffentlicht die DKJS Handreichungen und Fachartikel. Eine Auswahl haben wir hier für Sie zusammengestellt:
- Wie können pädagogische Fachkräfte und Eltern Kindern und Jugendlichen die aktuelle Situation erklären? Im Interview „Wie erklärt man Kindern Krieg?“ geben Psychotherapeutin Jennifer Rauch und DKJS-Expertin Annekathrin Schmidt Hilfestellung.
- Welche Folgen hat die aktuelle Fluchtbewegung für Kommunen? In der Handreichung „Aktuelle Fluchtbewegungen – Herausforderungen für Kommunen“ (PDF-Dokument) erhalten Interessierte einen schnellen Überblick und finden weiterführende Links.
- Kommunen stehen angesichts der hohen Anzahl an Geflüchteten aus der Ukraine vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Was können Kommunen jetzt tun, um ein gutes Ankommen für geflüchtete Kinder und ihre Familien in Deutschland nachhaltig zu sichern? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Impulspapier „Krisenfeste Kommune – Potenziale integrierter Planung“ (PDF-Dokument) der Initiative Kommune 360°.
Material für Fachkräfte in Kitas und Horten
Die Website des Programms WillkommensKITAs bietet pädagogischen Fachkräften unterschiedliche Inhalte und Materialien zum Umgang mit Vielfalt in Kindertageseinrichtungen, zum Beispiel:
- Wie spreche ich mit Kindern über Krieg? Auch Kinder nehmen den Krieg in der Ukraine wahr und haben viele Fragen. Ein Beitrag erläutert unter anderem, wie wir damit umgehen können und welche Auswirkungen unser eigenes Verhalten auf die Kinder haben kann.
- Kindgerechte Informationen zum Krieg in der Ukraine: Hier finden Sie eine Sammlung mit Links zu Kindernachrichten und -sendungen, die das Thema aufbereitet haben. Informationen zur Kommunikation mit ukrainischen Eltern und Kindern und Hilfsmittel zur Kommunikation sind auch aufgelistet.
- Informationen für das Ankommen ukrainischer Familien in Deutschland: Der Artikel informiert zum einen Geflüchtete, wo sie was nach ihrer Ankunft findet. Zum anderen enthält er weiterführende Links für Menschen, die geflüchtete Kinder und Jugendliche aufnehmen wollen.
- „Gedankenspiel – der Podcast rund um Demokratie und Vielfalt in Kita und Hort“: Ein Fokus des Podcast sind Themen wie Trauma und Resilienz. Expert:innen geben Kita-Fachkräften Tipps für ihre Arbeit – zum Beispiel zu den Themen „Umgang mit traumatisierten Kinder in Kita und Hort“ oder „Resilienz“.
Seit 28 Jahren tritt die DKJS gemeinsam mit ihren Partnern für Willkommenskultur, bessere Bildungschancen und Teilhabe von geflüchteten Kindern und Jugendlichen ein. Dabei hat sie kontinuierlich im Blick, wie sie die Situation für ankommende Kinder und Jugendliche hier vor Ort verbessern kann. Weitere Informationen zu den Schwerpunkten und Programmen der DKJS im Handlungsfeld finden Sie auf der Themenseite Junge Geflüchtete.