AUF!leben-Projekte für junge Geflüchtete
Am 16. Januar 2022 war Welttag der Migranten und Flüchtlinge. Dies nehmen wir zum Anlass, um Ihnen einen Einblick in spannende AUF!leben-Projekte für junge Menschen mit Fluchtgeschichte zu geben.
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Fernunterricht, unsichere Perspektiven und Sorge um die Familie im Herkunftsland: Junge Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte trifft die Pandemie besonders hart. Viele finden nach den langen Schulschließungen nur schwer in den Unterricht zurück, und oft fehlt ihnen der Zugang zu Informationen über Corona-Maßnahmen. Die Pandemie erschwert den Kontakt zu Gleichaltrigen, und Bezugspersonen fehlen. Das macht das Ankommen in Deutschland noch schwerer.
Akinda – Mentorenschaften für junge Geflüchtete
Das Projekt „Akinda“ des XENION – Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e. V. vermittelt eigentlich Vormundschaften für unbegleitete Minderjährige in Berlin. Nun belebt Akinda alte Vormundschaften neu, um jungen Menschen in der Corona-Krise eine vertraute 1:1-Begleitung an die Seite zu stellen.
Ronald Reimann, Projektleiter bei Akinda:
Die Corona-Krise hat junge Menschen mit Fluchthintergrund hart getroffen, und wir wünschen uns auch für sie noch einmal eine engere Begleitung. Eine ehrenamtliche Einzelvormundschaft begründet oft ein dauerhaftes Vertrauensverhältnis, das wir über die Mentorenschaften wiederbeleben wollen. In dieser Krise können ehemalige Vormünder eine einmalige Unterstützung sein.
AUF!leben unterstützt diese Mentorenschaften. Mindestens 30 junge Erwachsene zwischen 18 bis 26 Jahren sollen davon profitieren. Einen detaillierten Einblick in das Projekt finden Sie hier.
Powertalks – jung, stark, migrantisch
Immer nur ÜBER junge Menschen in der Corona-Krise reden? Geht gar nicht, sagt der Verband binationaler Familien und Partnerschaften – und hat das Projekt „Powertalks“ ins Leben gerufen. Bei Empowerment-Workshops in Frankfurt am Main treffen sich jeweils 15 Jugendliche und junge Erwachsene, um sich über ihre Lebenssituation auszutauschen: Erleben auch andere asiatische Jugendliche Anfeindungen in Bezug auf das Virus? Wie organisieren andere ihr Homeschooling in viel zu kleinen Wohnungen? Mit solchen und ähnlichen Fragen bleiben vor allem junge Menschen mit internationaler Geschichte bisher oft allein. Rassismus, Ausgrenzung und der Wegfall von Strukturen gehören für viele dieser jungen Menschen zum Corona-Alltag.
Isabelle Reibe, Projektkoordinatorin beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften:
Gerade für die Zielgruppe binationaler oder migrantischer junger Menschen fehlen aktuell Förderprogramme, um die negativen Erfahrungen der Pandemie aufzuarbeiten.
Als Beteiligungsformate unterstützen die „Powertalks“ die jungen Menschen bei der Identitätsfindung. Sie helfen ihnen, mit Diskriminierungserfahrungen umzugehen und sich im Corona-Alltag zurechtzufinden. Mehr über das AUF!leben-Projekt lesen Sie hier.
Weitere Einblicke in spannende AUF!leben-Projekte erhalten Sie hier: