Praxiseinblick III
Bunter Ball – Sport als Medium für soziales, emotionales und interkulturelles Lernen im Grundschulalter
Dozentin: Alexandra Mattern, In Safe Hands e. V.
Bewegung fördert Stressabbau, Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein – und damit Resilienz. Der „Bunte Ball“ ist eine Methode, diese Bewegung als AG in den Schulbetrieb einzubauen. Was lässt sich aus dem Programm für die Corona-Zeit mitnehmen?
300 Kinder an sechs Grundschulen im Ruhgebiet nehmen derzeit am Programm „Bunter Ball“ des In Safe Hands e. V. teil. Es handelt sich dabei um eine sportpädagogische Maßnahme, die konkrete Übungen mit einer Geschichte verbindet und zur Herausforderung für die ganze Gruppe macht. Mal suchen die Kinder einen Schatz, mal kämpfen sie gegen Drachen, mal fliegen sie zum Mond. Jedes Kind bringt die eigenen Fähigkeiten und Stärken ein. Immer wieder vergewissert sich die Gruppe: Wie geht es uns, wie ist die Stimmung? Fühlen sich alle Kinder gesehen und gut eingebunden?
Farbige Bälle für die Emotionen in der Gruppe
Der Ablauf ist dabei stets gleich: Er beginnt mit einer Willkommensrunde in großer Gruppe. Die immer gleiche Sitzordnung gibt Orientierung und Handlungssicherheit. Der sportliche Teil beginnt mit dem Bunter-Ball-Spiel, bei dem vier farbige Bälle für vier unterschiedliche Emotionen stehen, welche die Stimmung der Klasse und der einzelnen Kinder symbolisieren. Im Hauptteil vermitteln selbstentwickelte Übungen emotionales Lernen über Sport. Im freien Teil dürfen sich die Kinder selber ein Spiel aussuchen, um Partizipation und Selbstwirksamkeit zu trainieren. In der Abschlussrunde beobachten die Kinder: Wie hat sich die Stimmung verändert?
Der „Bunte Ball“ ist als wöchentliche AG gestaltet und geht über die gesamte Grundschulzeit von vier Jahren. In den ersten beiden Klassen lernen die Kinder Selbstwahrnehmung und soziales Bewusstsein. In Jahrgangsstufe der und vier trainieren sie Emotionsregulation sowie ihr Bewusstsein für Identität und Vielfalt.
Warum Bewegung gerade jetzt so wichtig ist
Wie lässt sich das Programm im Corona-Alltag nutzen? „Bewegung hat sehr viele positive Auswirkungen. Wir gehen zudem weg von Wettbewerb und Konkurrenz und bauen immer wieder auch Yoga und Meditationen ein“, sagte Alexandra Mattern von In Safe Hands. Coaches begleiten die Einrichtungen. Pluspunkt: Der „Bunte Ball“ ließe sich gut im Freien umsetzen, was gerade im Sommer mit vielen Einschränkungen gut vereinbar ist. Allerdings sei ein punktueller Einsatz des Programms schwierig, weil sich einzelne Elemente stufenartig aufeinander beziehen.
Zum Vertiefen
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