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Gesund am Lebens- und Lernort Schule

Das Bild zeigt zwei Jungen beim Fußball spielen. Man sieht ihre Beine, sie tragen braune Strümpfe mit dem Logo der FC St. Pauli Rabauken und Fußballschuhe. Sie kämpfen um einen Ball.

© FC St. Pauli Rabauken

Referent:innen: Beate Proll, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) in Hamburg & Michel Welke, FC. St. Pauli Rabauken

Wie kann mehr Bewegung, Spiel und Sport für alle Kinder in den Schulalltag integriert werden? Was braucht es für eine gute Kooperation zwischen Schulen und außerschulischen Akteuren? Zwei Perspektiven aus der Hansestadt.

Einmal Gesamtüberblick, zwei gute Beispiele aus der Praxis: Das bot die zweite Themenvertiefung zu den Möglichkeiten, Sport besser im Schulalltag zu verankern. Alle Beteiligten teilten die Beobachtungen, dass Sport und Bewegung wieder im analogen Alltag ankommen muss. Zwei Jahre nach Beginn des Homeschoolings zeichnet sich bei vielen Kindern und Jugendlichen eine gewisse digitale Müdigkeit ab.

Wichtigstes Lockmittel: Gute Kontakte in die Lebenswelt junger Menschen

Kommunikation sei nun ein wesentlicher Schlüssel, Kinder und Jugendliche jetzt für Sport und Bewegung im Schulalltag zu erreichen, sagte Beate Proll, Leiterin Abteilung "Beratung – Vielfalt, Gesundheitsförderung und Prävention" am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) in Hamburg und Berichterstatterin für die Kultusministerkonferenz für den Bereich Gesundheitsförderung und Prävention. Eine Erfahrung sei aus der Corona-Pandemie besonders wichtig: "Die Schulen, die auch vorher schon eine gute Kommunikationsstruktur hatten, haben die Pandemie insgesamt besser bewältigt."

Gute Kommunikationsstruktur heißt: Die Schulen sind am Leben in den Wohnquartieren beteiligt und halten engen Kontakt zu den Eltern.

Um eine positive Beziehung herzustellen, ist es wichtig, dass die Schule nicht erst dann im Leben der Eltern auftaucht, wenn es Schwierigkeiten gibt.

Beate Proll, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) in Hamburg

Eine gute Partnerschaft biete auch den Boden dafür Familien für die Bedeutung von Sport und Bewegung zu erreichen. "Wichtig ist, dass wir vielfältige Lebenswelten einbeziehen und den Kindern die Möglichkeit geben, Angebote mitzugestalten."

Was mit Online-Sport begann, wird jetzt zum tiefgreifenden Wandel

Im konkreten Alltag sei während Pandemie die größte Herausforderung gewesen, dass sich die Hygieneauflagen ständig ändern und Angebote praktisch tagesaktuell angepasst werden mussten, sagte Michel Welke, sportlicher Leiter der FC St. Pauli Rabauken. "Wir haben fast alles aufrechterhalten können, als großer Verein hatten wir dafür aber auch besonders günstige Strukturen."

Ganz am Anfang seien Online-Angebote wie "Die Rabauken bleiben Zuhause" wichtig gewesen. "Das haben die Sportlehrkräfte auch gut genutzt", so Michel Welke. Nun ist klar: Der Sportlandschaft stehen tiefe Umbrüche bevor, wenn sie Kinder und Jugendliche nachhaltig für Bewegung motivieren will.

Es interessieren sich nicht alle Kinder für Fußball. Wir müssen Bewegungsangebote auch in anderen Bereichen weiterentwickeln.

Michel Welke, FC St. Pauli Rabauken

Dazu zähle etwa auch angeleitetes Individualtraining, fernab von Gruppen. "Das wird bislang gut angenommen." In den kulturell vielfältig geprägten Stadtteilen Hamburgs sei es zudem wichtig, sich für Sportarten und Bedürfnisse anderer Herkunft zu öffnen. Innerhalb des Vereins gebe es daher Workshop-Angebote zu interkultureller Arbeit und Anti-Rassismus-Trainings.

Einblick in den Austausch: So kommt Bewegung in den Alltag

Im Austausch steuerte Janis Plötz von ALBA BERLIN noch ihre Erfahrungen aus der Schulsportarbeit bei. Auch in Berlin seien langfristige Kooperationen, etwa im Rahmen der Schulsozialarbeit, ein wichtiger Erfolgsfaktor. Zudem regte sie an, Sport und Bewegung auch in Stadtentwicklungskonzepten mitzudenken, um dem Mangel an Turnhallen und Sportflächen zu begegnen.

Darüber hinaus betonten viele Teilnehmende im Austausch, dass die nunmehr breite Verankerung von Ganztagsangeboten die beste Voraussetzung sei, um Sport im Schulalltag zu verankern. Zudem habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Sport und Bewegung helfe, psychische Folgen der Pandemie zu bewältigen und Lernprozesse unterstütze. Wichtig sei nun, breitere Angebote zu schaffen, als es im oft zu leistungsorientierten Schulsport möglich ist; etwa über Lauf-Apps, bewusstem Wechsel zwischen Auspowern und ruhigeren Anlässen oder niedrigschwellige Bewegungsangebote wie Diskotanz auf dem Schulhof.

 

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